Wo kommt ATEX zum Einsatz?

19.09.2024 | Technische Dokumentation

Wie Explosionsschutz-Zonen, klassifizierte Gruppen und Kategorien für Sicherheit in gefährlichen Umgebungen sorgen.

In explosionsgefährdeten Bereichen (Ex-Zonen) sind spezifische Schutzmaßnahmen gefordert, um die Sicherheit zu gewährleisten und das Risiko von Explosionen zu minimieren. Diese Maßnahmen hängen von der Klassifizierung ab, die basierend auf der Wahrscheinlichkeit und Dauer des Vorhandenseins einer explosionsfähigen Atmosphäre festgelegt werden.

Aufteilung in EX-Zonen

Grundsätzlich wird zwischen Gas-Ex-Zonen 0-2 und Staub-Ex-Zonen 20-22 unterschieden. Je dauerhafter und häufiger das Vorhandensein einer explosionsgefährdeten Atmosphäre anhält, desto niedriger ist die Zonen-Nummer.

Daraus ergibt sich die folgende Aufteilung:

Zone 0 bzw. 20 ➡️ständige, langzeitliche oder häufig auftretende explosionsgefährdete Atmosphäre: besonders hohe Anforderungen an die Komponenten

Zone 1 bzw. 21 ➡️gelegentlich auftretende explosionsgefährdete Atmosphäre: verstärkte Anforderungen an die Komponenten

Zone 2 bzw. 22 ➡️selten oder nur kurzzeitiges Auftreten der explosionsgefährdeten Atmosphäre: weniger strenge Anforderungen an die Komponenten

In welcher dieser Zonen eine Anlage oder Maschine betrieben werden darf, muss der Hersteller ausweisen und der Betreiber muss den angedachten Einsatzort entsprechend vorab prüfen.

Klassifizierung der Maschinen

Des Weiteren klassifizieren die ATEX-Sicherheitsanforderungen die eingesetzten Maschinen und Anlagen auf Basis der Risikobeurteilung:

Gerätegruppe I: Ex-Bereiche unter Tage wie Bergwerke, wo die Gefährdung durch Grubengas oder Staub entsteht

Gerätegruppe II: Ex-Bereiche über Tage für alle anderen explosionsgefährdeten Bereiche, z. B. in der Chemieindustrie oder in Raffinerien

Zusätzlich gibt es innerhalb dieser Gruppen zwei bzw. drei Kategorien:

Kategorie 1 (für Zone 0/20): Höchste Sicherheitsstufe. Selbst bei zwei unabhängig auftretenden Fehlern und seltenen Störungen muss die Sicherheit gewährleistet sein.

Kategorie 2 (für Zone 1/21): Hohes Maß an Sicherheit. Schutz auch bei zu erwartenden Betriebsstörungen und eines Fehlers gewährleistet.

Kategorie 3 (für Zone 2/22 der Gerätegruppe 2): Diese Geräte müssen lediglich unter normalen Betriebsbedingungen sicher sein.

Die richtige Klassifizierung von Ex-Zonen und die Auswahl geeigneter Maschinen und Anlagen sind für das Sicherheitskonzept und die Minimierung von Explosionsrisiken entscheidend.

Durch die umfangreichen Anforderungen des Gesetzgebers im Ex-Bereich und regelmäßige Überprüfungen durch die zuständigen Behörden sind einwandfreie Unterlagen wichtig.

Warum hier ein CE-Koordinator mit einer speziellen Ausbildung im Explosionsschutz hilfreich für die fachgerechte Technische Dokumentation sein kann und welche Aufgaben er übernimmt, erfahren Sie nächste Woche.

 

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