Explosionen verhindern durch ATEX – Wer ist verantwortlich und was verlangt der Gesetzgeber?

05.09.2024 | Technische Dokumentation

In unserer industriellen Welt ist die Sicherheit von Maschinen und Anlagen von zentraler Bedeutung. Eine der wichtigsten Richtlinien in Europa für den sicheren Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen ist die ATEX-Richtlinie.

Sie und der Explosionsschutz allgemein sind in Branchen und Industriezweigen relevant, in denen mit potenziell brennbaren oder explosionsfähigen Substanzen gearbeitet wird.

Das betrifft beispielsweise die chemische Industrie, die Baubranche oder Metallindustrie sowie Raffinerien, in denen mit Erdöl oder Gasen gearbeitet wird. Aber auch die Landwirtschaft und Holzindustrie ist betroffen, da hier Staubgemische entstehen, die potenziell zu Explosionen führen könnten.

Doch was bedeutet ATEX für die Technische Dokumentation?

ATEX ist eine Abkürzung für den französischen Begriff “ATmosphères EXplosibles” und soll Menschen, Umwelt und Maschinen vor Explosionen schützen.

Sie gilt in der gesamten Europäischen Union und beinhaltet die Betriebs-Richtlinie 1999/92/EG und die Produkt-Richtlinie 2014/34/EU. Diese regeln den Umgang mit explosionsgefährdeten Bereichen und betreffen alle Geräte und Maschinen, die dort eingesetzt werden.

Damit der sichere Betrieb gewährleistet ist, benötigen alle beteiligten Komponenten eine ATEX-Zulassung bzw. Zertifizierung.

Der Gesetzgeber stellt klare Anforderungen an die Sicherheitsbestimmungen. Sie sind streng und erfordern eine umfangreiche Technische Dokumentation. Deshalb gibt es speziell ausgebildete CE-Koordinatoren, mit deren Unterstützung Sie sich als Hersteller und Betreiber rechtlich absichern und Ihr Personal schützen können.

Denn eine lückenlose Technische Dokumentation ist die Basis eines sicheren und gesetzeskonformen Betriebs von zertifizierten Geräten. Sie stellt sicher, dass alle Aspekte der Sicherheit von der Installation über den Betrieb bis hin zur Wartung klar definiert und nachvollziehbar sind.

Auf diese drei Bereiche gehen wir in den kommenden Wochen genauer ein:

12.09.2024: Anforderungen durch den Gesetzgeber

Die ATEX-Richtlinie 2014/34/EU für den Hersteller und die Richtlinie 1999/92/EG für den Betreiber bilden die rechtliche Grundlage für den Explosionsschutz innerhalb der EU.

Auf der einen Seite müssen Anlagenbetreiber Anforderungen erfüllen, um den Explosionsschutz zu gewährleisten. Dazu gehören beispielsweise die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung, Erstellung einer Arbeitsanweisung sowie die Dokumentation aller Maßnahmen in einem Explosionsschutz-Dokument (kurz Ex-Schutz-Dokument).

Auf der anderen Seite sind Hersteller dazu verpflichtet, Dokumente wie Risikobeurteilung, Zündgefahrenbewertung und Konformitätserklärung zu erstellen.

Wichtig ist dabei, dass die ATEX-Richtlinie nicht nur für den direkten Explosions-Bereich selbst gilt. Sie stellt auch Anforderungen an alle Maschinen und Komponenten, die in diesem Bereich eingesetzt werden.

19.09.2024: Wo kommt ATEX zum Einsatz?

Je nachdem, wie häufig und dauerhaft explosionsgefährdete Atmosphären auftreten können, werden betroffene Bereiche in verschiedene Explosionsschutz-Zonen eingeteilt.

Hersteller müssen angeben, in welcher Zone ihre Anlage oder Maschine betrieben werden darf. Der Betreiber muss das überprüfen und darf die Anlage oder Maschine nur in den deklarierten Zonen betreiben.

Möglich ist auch der umgekehrte Fall: Der Betreiber gibt vor, in welcher Zone die Maschine betrieben wird. Dann muss der Hersteller die Maschine oder Anlage so konstruieren, dass sie in den entsprechenden Zonen betrieben werden darf.

Grundsätzlich wird zwischen Gas- und Staub-Zonen unterschieden. Zusätzlich klassifizieren die ATEX-Sicherheitsanforderungen die Geräte auf Basis der Risikobeurteilung in Gruppen und Kategorien.

Wir zeigen in diesem Beitrag die sich daraus ergebende Aufteilung.

26.09.2024: Besonderheiten der spezialisierten CE-Koordinatoren

Im letzten Beitrag zeigen wir, welche Aufgaben der CE-Koordinator in diesem speziellen Bereich hat und wie er Ihnen hilft, alle notwendigen Unterlagen fachgerecht zu dokumentieren.

Denn die zuständigen Behörden überprüfen Unternehmen auf die Einhaltung der Richtlinien. Für diesen Fall müssen Sie die Dokumentation des CE-Koordinators zusammen mit allen weiteren Unterlagen wie Zertifizierungen bereithalten.

Da der Gesetzgeber umfangreiche Anforderungen an die Technische Dokumentation im Ex-Bereich stellt, sollten Sie bei der Erstellung und Prüfung der notwendigen Dokumentation auf CE-Koordinatoren zurückgreifen, die über eine spezielle Ausbildung im Explosionsschutz verfügen.

Sie werden sehen, wie wichtig die ATEX-Richtlinie für die Sicherheit ist und was Hersteller sowie Betreiber tun müssen, um ihre Mitarbeiter und die Umwelt zu schützen.

Kontaktieren Sie uns!

Der Kontakt zur Lösung

midok® - Fachdienstleister für Technische Dokumentation




    Bitte rufen Sie mich zurück





    Kostenlose Online-Beratung

    midok® - Fachdienstleister für Technische Dokumentation

    Wir bieten Ihnen eine kostenlose und unverbindliche Online-Beratung. Sichern Sie sich Ihren persönlichen Termin!

    Jetzt buchen