Bilder sagen mehr als tausend Worte: Was im Alltag häufig seine Richtigkeit hat, gilt in besonderem Maße auch für die Technische Dokumentation. Manchmal sind Bilder unverzichtbar, um bestimmte technische Details schnell und ohne Missverständnisse zu vermitteln. Für unsere Leserschaft gehen wir deshalb in diesem Teil der Serie darauf ein, wie Illustrationen in der Technischen Dokumentation sinnvoll einzusetzen sind, welchen Wert sie haben und welche Fehler der Redakteur bei ihrer Verwendung vermeiden sollte.
Warum Bilder in jede gute Betriebsanleitung gehören
Ohne gewisse Fähigkeiten in der Erstellung und Bearbeitung von Bildern geht es in der Technischen Dokumentation nicht. Denn Bilder sind häufig das beste Mittel, um Funktionsprozesse anschaulich darzustellen. Sie bieten eine wertvolle Ergänzung zum Fließtext und verdeutlichen, worauf es bei der Benutzung des Produkts besonders ankommt. Anhand von Illustrationen fällt es häufig deutlich leichter, die verschiedenen Anlagen, Maschinen und Geräte korrekt zu bedienen.
Bilder spielen aber auch eine wichtige Rolle bei der Verringerung von Gefährdungsrisiken. Sie vermeiden das Aufkommen von Missverständnissen, wie sie durch eine reine Darstellung des Sachverhalts im Text vorkommen können. Denn häufig haben wir es mit komplizierter Technik zu tun, die sich in allen ihren Details sprachlich nicht vollständig erfassen lässt. Wir können die Anlagen, Geräte und Maschinen aber auf Bildern zeigen, so wie sie in der Realität tatsächlich aussehen.
Illustration gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten Technischer Redakteure
Ein weiterer Faktor betrifft die Kosten. Die Texterstellung ist mühsam und teuer und lässt sich zumindest teilweise durch die Verwendung von Bildern einsparen. Illustrationen gehören zu einer gelungenen Anleitung also einfach dazu. Verzichtet der technische Redakteur darauf, ist die Entstehung von Problemen vorprogrammiert.
Technische Dokumentation: so sollte sie nicht aussehen
Eine gute Technische Dokumentation sollte eine klare Struktur aufweisen. Alle Teile müssen logisch und in der richtigen Reihenfolge aufeinander aufbauen. Eine mangelnde Struktur ist häufig bereits an einem fehlenden, fehlerhaften oder unübersichtlichen Inhaltsverzeichnis erkennbar. Wichtig sind Beschreibungen der Tätigkeiten, wie sie tatsächlich im normalen Betrieb vorkommen, sowie der notwendigen Wartungsmaßnahmen oder Verhaltensweisen bei Störungen. Gehört eine Montageanleitung zum Dokument dazu, ist eine Werkzeugliste Pflicht. Doch wie sieht es mit dem Verhältnis von Text zu Bildern aus?
Der klassische Fehler besteht darin, dass zu viel Text auf zu wenige Bilder trifft. Denn Bilder lassen sich viel schneller erfassen und sollten den Leser daher visuell durch die Anleitung führen. Im Grunde muss es genügen, sich nur die Bilder anzusehen, um bereits einen ersten Eindruck davon zu erhalten, wie die Prozesse ablaufen sollen. Der Text tritt dann ergänzend hinzu und verdeutlicht wichtige Details.
Der Redakteur sollte auch daran denken, dass die Anleitung die Arbeitsschritte begleiten können muss. Das bedeutet, dass der Nutzer mit seiner Arbeit beschäftigt ist und gelegentlich rüber zur Anleitung schaut, um zu prüfen, ob er noch auf dem richtigen Weg ist. In einer solchen Situation sind Bilder viel nützlicher als Text. Den Fließtext liest der Nutzer zur Vorbereitung seiner Arbeit und benötigt später nur noch die Bilder, um die Arbeitsschritte in die richtige Reihenfolge zu bringen. Daher gilt: Zu jedem komplexeren Arbeitsschritt sollten Illustrationen erstellt werden.
Wenn der Nutzer die Lesebrille auspacken muss, dann ist die Anleitung noch verbesserungswürdig.
Wichtig ist auch, dass die Bilder groß genug sind und sich auch von älteren Mitarbeitern problemlos mit allen Details erkennen lassen. Es sollte nicht erforderlich sein, die Betriebsanleitung zusammen mit einer Leselupe an die Nutzer rauszugeben.
Mut zur Lücke eher unangebracht
Es gibt viele Möglichkeiten, wie sich Bilder für eine Technische Dokumentation gestalten lassen. Häufig finden hier Strichzeichnungen Verwendung. Sie bieten den Vorteil, dass sich die dargestellten Anlagen, Geräte und Maschinen auf das Wesentliche reduzieren lassen. Das hilft zusätzlich dabei, die Bildinhalte schneller erfassen zu können.
Es stellt also ein Problem dar, wenn der Text zum Beispiel von einer bestimmten Schaltfläche spricht, die auf der Maschine zwar tatsächlich zu finden ist, nicht aber auf dem Bild, das den Arbeitsschritt eigentlich veranschaulichen soll. Der Redakteur muss daher darauf achten, dass Bild und Text perfekt zusammenspielen. Hier ist auch das Lektorat gefragt, das auf genau solche Punkte achten muss. Sonst stiften die Bilder Verwirrung, statt zu helfen.
Worauf es letztlich ankommt
Bilder stellen einen festen Bestandteil einer professionellen Technischen Dokumentation dar und dürfen im fertigen Dokument auf keinen Fall fehlen. Sie bilden einen visuellen Leitfaden, der sich durch die gesamte Anleitung zieht. Sie geben schnelle Orientierung und verdeutlichen mit einem Blick, was sich rein mit Text sonst nur schwer nachvollziehen lässt. Die technische Redaktion im Maschinenbau hat darauf zu achten, dass Bild und Text in der Betriebsanleitung präzise aufeinander abgestimmt sind.
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